Das Highlight eines jeden Schützenvereins ist meistens das jährlich stattfindende Schützenfest.

Auf Kattermuth findet das Schützenfest immer am dritten Freitag im Juni statt – sofern gerade keine weltweite Pandemie herrscht.

Zweiter Samstag im Juni – Königsschiessen

An dem Samstag (zweiter Samstag im Juni) vor dem Schützenfest findet traditionell das Königsschiessen statt. Jedes zahlende Mitglied des Vereins hat Anspruch auf den Thron und darf auf den Vogel schiessen, Pflichtschüsse gibt es nicht. Geschossen wird mit einem eingespannten Kleinkalibergewehr auf einen Holzvogel. Sobald der Vogel komplett fällt ist der letzte Schütze, bzw. die letzte Schützin kommender König bzw. kommende Königin von Kattermuth. Offiziell über Kattermuth regieren wird der König / die Königin nach der “Amtseinführung” am eigentlichen Schützenfesttag eine Woche später.

Parallel zum König/Königin wird an dem Samstag noch ein Kinderkönigspaar ausgeschossen. Am Kinderschiessen können alle Kinder ab 6 Jahren teilnehmen, die Kinder schiessen elektro-optisch ausgewertet mit einem Lasergewehr “SCATT”.

Während des Schiessens gibt es anfangs vom Verein gesponsorte Freigetränke, für die Kinder ist eine Kinderbelustigung mit diversen Spielmöglichkeiten aufgebaut.

Dritter Donnerstag im Juni – Zelt schmücken

Am Donnerstag vor dem Schützenfest treffen sich die Vereinsmitglieder zum Herrichten und Schmücken des Festzeltes. Eine Abordnung der Schiessgruppen sorgen für die Verpflegung der Helfer.

Dritter Freitag im Juni – Schützenfesttag

Der eigentliche Schützenfesttag startet morgens mit einem Gottesdienst gefolgt von einem gemeinsamen Frühstück im Festzelt auf dem Festplatz. Nach dem Frühstück wird der Vizekönig/Vizekönigin ausgeschossen – ebenfalls mit Kleinkaliber auf einen Holzvogel. Gegen Mittag steht der/die Vize fest. Es folgt eine Pause zuhause. Zeit für ein Mittagessen bzw. Mittagschläfen.

Nachmittags treffen sich alle Schützenbrüder- und Schwestern am Festplatz um gemeinsam zum Wohnsitz des neuen König/Königin zu marschieren – bei weiteren Wegen kommen Busse zum Einsatz. Zuhause beim neuen König findet die Proklamation statt. Der erste Vorsitzende des Vereins dankt dem scheidenden König für das vergangene Jahr und proklamiert den neuen König / die neue Königin. Dabei wechselt die Königskette ebenfalls vom alten zum neuen König / Königin.

Der neue König verschwindet in seinem Haus und stärkt sich mit dem Vorstand während die mitmarschierten Personen sich draußen am “Königsbier” – gesponsort vom neuen König – vom Marsch erholen. Nach einiger Zeit wird der Rückmarsch zum Festplatz angetreten.

Am Festplatz angekommen finden kurze Ansprachen und ein Spaliergang des neuen sowie des alten Königs incl. des Hofstaates statt. Der “Hofstaat” bzw. die Nebengänger sind vier vom König/Königin im Vorfeld festgelegte Personen die den König/Königin während der Regentschaft unterstützen.

Nach dem Spaliergang zieht der Verein geschlossen in das Festzelt ein. Im Festzelt wird der Königswalzer getanzt, danach setzt sich das Königspaar nebst Hofstaat an den prächtig hergerichteten Königstisch unter die Vereinsfahne.

Während die Liveband spielt und der Abend seinen Lauf nimmt wird der König (und der Hofstaat) am Königstisch immer wieder von diversen Gratulanten besucht. Die Gratulanten bekommen als Dank (nach Wohlwollen der Majestäten) ein Getränk (nach Wahl des Königs/der Königin) spendiert. Sobald die Vereinsfahne von den Fahnenträgern abgenommen wird steht es dem König frei weiter am Königstisch zu sitzen oder sich “voll ins Getümmel zu stürzen”.

Dritter Samstag im Juni – Frühschoppen

Irgendwann ist auch das schönste Fest vorbei – und der Tag danach kommt. Am Tag nach dem Schützenfest treffen sich die Vereinsmitglieder gegen Mittag erneut am Schützenplatz zum Frühschoppen. Beim Frühschoppen gibt es 100 Liter “Königsbier” – gesponsort vom König, sowie 30 Liter “Vizekönigsbier” gesponsort vom Vizekönig. Solange es Freibier gibt sind auch andere Getränke frei. Unter dem Damen wird die “Rosenkönigin” ermittelt.

Was wird vom König / der Königin erwartet?

Auf Kattermuth grundsätzlich gar nicht viel. Die Königskette sollte mit Anstand getragen und pfleglich behandelt werden.

Die Schützenbrüder- und Schwestern incl. der Kinder sollten bei der Abholung des Königs zuhause für ca. 1,5 bis 2h mit Getränken versorgt sein. Diese Getränke werden vom neuen König im Vorfeld in Eigenregie beschafft (Kühlanhänger auf Kommission von Raiffeissen etc.)

Am Königstisch liegt es im Ermessen des Königs und des Hofstaates welche Getränke an wen ausgeteilt werden. In der Regel gibt es für die Gratulanten ein Schnäppschen. Ganz nach Ermessen der Majestäten. Die Getränke am Königstisch werden vor Ort beim Festwirt bezogen.

Das Königs- und das Vizekönigsbier beim Frühschoppen werden ebenfalls beim Festwirt bezogen.

Der Verein beteiligt sich übrigens finanziell an den Ausgaben des Königs/der Königin mit einer Pauschale.

Terminlich gehört es auf Kattermuth (und den beiden angrenzenden Vereinen Schlickelde und Priesterum) zum guten Ton sich gegenseitig zumindest mit einer Abordnung auf dem jeweiligen Schützenfest zu besuchen. Wer will kann natürlich auch an anderen Schützenfesten teilnehmen.

Unter allen Majestäten aller Schützenvereine in Mettingen gibt es jährlich das “Königstreffen”. Bei diesem Treffen feiern die Könige incl. Hofstaat unter sich.

Sollte der König übrigens an einem Termin keine Zeit haben kann (und sollte) der Vizekönig einspringen.

Unser Osterfeuer wird vom König / der Königin entzündet.

Der amtierende König / Königin wird zu allen Sitzungen des Vorstandes eingeladen.

Alle zwei Jahre findet das “Kaiserfest” in der Gemeinde Mettingen statt. Bei dem Kaiserfest schiessen von jedem teilnehmenden Verein die letzten beiden Könige (zwei Könige pro Verein, weil das Kaiserfest alle zwei Jahre stattfindet) den “Kaiser” aus.

Wer König / Königin war darf die nächten 10 Jahre nicht erneut König / Königin werden.

Was sagen ehemalige Majestäten über ihr Regentenjahr?

Alle bisherigen Majestäten sind sich unisono einig: Das Königsjahr war fantastisch. Jede Majestät denkt gerne an die Zeit der Regentschaft zurück. Ein schönes Erlebnis.